Blaupause des Hinspiels – Bamberg verliert in Braunschweig
Die Bamberg Baskets haben ihr Auswärtsspiel des 26. Spieltages in der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Basketball Löwen Braunschweig verloren. Mit 88:114 (42:62) zogen die Bamberger in der Volkswagen Halle am Ende klar den Kürzeren in einem Spiel, das etliche Parallelen zur Saisoneröffnungspartie beider Mannschaften am 22. September letzten Jahres in Freak City hatte. (Fotos: Christian Schlüter)
Wie schon im ersten Aufeinandertreffen starteten beide Mannschaften auf Augenhöhe in die Partie, ehe die Basketball Löwen einen Spielabschnitt dominierten und davonzogen. War es im Hinspiel das dritte Viertel, so war es diesmal bereits der zweite Abschnitt, den die Niedersachsen mit dem exakt gleichen Ergebnis wie im Hinspiel von 36:19 für sich entschieden und so ihren Vorsprung auf 20 Punkte ausbauen konnten. Wie schon damals kamen die Bamberg Baskets auch am Sonntagnachmittag vor 5.324 Zuschauern nochmals richtig stark zurück und verkürzten den Rückstand auf nur noch drei Zähler, doch so beherzt man sich wieder ins Spiel zurückgebracht hatte, so schnell und einfach zogen die Basketball Löwen wieder davon und gewannen das Spiel am Ende souverän und absolut ungefährdet.
Topscorer bei den Bamberg Baskets – wie schon im Hinspiel – war Ibrahim Watson mit 24 Punkten. Auf Seiten der Gastgeber scorten sieben Spieler zweistellig. Arnas Velicka war mit 23 Zählern der Erfolgreichste.
„Wir haben das Spiel hier verdient verloren. Bei 114 zugelassenen Punkten muss man da auch nicht darüber reden. Ich weiß nicht, was los ist und es fühlt sich auch nicht gut an. Im dritten Viertel waren wir da, unsere Körpersprache war gut und wir haben die Bälle reingemacht. Da war dann auch unser Selbstvertrauen da, aber eben nur für eine kurze Zeit.“
Der Spielverlauf:
Beide Teams brauchten einen Moment, um in die Partie zu finden. Besonders übel begann das Spiel für Moritz Krimmer, der bereits nach 70 Sekunden sein zweites persönliches Foul angekreidet bekam. Die Gastgeber fanden etwas schneller zu ihrem Rhythmus und nach dem Dreier von T.J. Crockett zogen die Löwen etwas davon (2:9/4.). Die Bamberger aber blieben vor allem dank Ibrahim Watson dran. Der Dreier zum 13:15 (7.) waren bereits die Zähler 9,10 und 11 für den US-Amerikaner. Gut zwei Minuten vor dem Viertelende glich KeyShawn Feazell zunächst von der Freiwurflinie aus (17:17), ehe er der Bamberger Centerspieler sein Team mit einem And-One sogar mit 20:17 in Führung brachte (9.). Die Hausherren beendeten das Viertel jedoch mit einem 9:3-Lauf und lagen durch den erfolgreichen Sprungwurf von Chip Flanigan mit ablaufender Spielzeit wieder in Führung (23:26).
93 Sekunden waren im zweiten Viertel gerade einmal gespielt, da nahm Anton Gavel nach dem Dreier von Tre Mitchell zum 25:31 seine erste Auszeit. Viel schienen seine Spieler hier jedoch nicht mitgenommen zu haben, denn nur weitere 88 Sekunden später zog er abermals die Bremse und holte sein Team erneut zur Auszeit zusammen. Luka Scuka hatte den Ball zuvor in den Bamberger Korb gestopft und die Löwen beim 27:37 zweistellig in Front gebracht. Per Dreier verkürzte Adrian Petković im folgenden Angriff zwar auf 30:37 (14.), doch von nun an übernahmen die Gastgeber zusehends das Kommando auf dem Spielfeld. Punkt um Punkt vergrößerten die Löwen ihren Vorsprung und zogen über 32:43 (16.), 36:52 (18.) bis zur Halbzeitpause auf 42:62 davon, wobei sie das zweite Viertel mit 36:19 für sich entschieden.
Wie ausgewechselt kamen die Bamberger dann aus der Kabine. Mit einem 12:2-Run halbierte man innerhalb von nur 2:12 Minuten die Führung der Niedersachsen (54:64/23.). Und das Team von Head Coach Anton Gavel ließ nicht locker. Knapp vier Minuten waren im dritten Abschnitt noch auf der Spieluhr, als KeyShawn Feazell an der Freiwurflinie auf 63:66 verkürzte. Die Braunschweiger wackelten, aber nur kurz. Scuka, Flanigan und Velicka trafen und brachten ihr Team 2:18 Minuten vor Ende des dritten Viertels wieder zweistellig in Front (65:76). Wie schon zum Ende des ersten Viertels sorgte Löwen-Kapitän Chip Flanigan erneut mit einem Buzzer-Beater für einen weiteren emotionalen Tiefschlag. Sein Dreier zum 69:81-Zwischenstand nach 30 Minuten hier besonders bitter, hatten die Gastgeber den Ball zuvor schon fast verloren gehabt.
Die Geschehnisse des Schlussabschnitts sind schnell erzählt. Die Braunschweiger starteten mit einem 6:0-Lauf und zogen schnell wieder etwas komfortabler auf 69:87 (31.) davon. Watson, Lofton & Co. versuchten dranzubleiben und kamen knapp fünf Minuten vor dem Ende auch nochmals auf 82:94 heran, doch die Braunschweiger ließen sich nicht nochmals in Gefahr bringen. Mit einem 20:6-Lauf beendeten die Gastgeber die Partie und feierten am Ende einen souveränen Heimerfolg.
Trainerstimmen:
Anton Gavel (Head Coach Bamberg Baskets):
„Zunächst Glückwunsch an Jesús und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Ich möchte mich zudem bei den angereisten Fans für diese Leistung entschuldigen und dafür, dass sie sich dieses Spiel ansehen mussten. Wir hatten im zweiten Viertel zwei und im letzten Viertel einen Stopp. So gewinnt man keine Spiele. Wir haben insgesamt 114 Punkte abgegeben und das kurze Aufbäumen im dritten Viertel reicht einfach nicht. Wir funktionieren nur, wenn die Sachen gut für uns laufen, was in diesem Spiel über längere Phasen nicht der Fall war. Und wenn die Dinge nicht in unsere Richtung laufen, dann schaffen wir es nicht, uns aufzubäumen. Das verfolgt uns schon die gesamte Saison und deshalb haben wir heute auch so hoch verloren. Das Schlimmste war, dass wir am Ende die Hosen runtergelassen haben und das geht gar nicht.“
Jesus Ramirez (Head Coach Basketball Löwen Braunschweig):
„Die Mentalität und Energie waren heute der Schlüssel. Beides war sehr gut und hat uns ermöglicht, im Spiel zu bleiben, als wir im dritten Viertel einen schlechten Moment hatten. Vielleicht war unser Tief in dieser Phase etwas zu lang, aber wir sind mental stark geblieben und das hat das Spiel entschieden. Wir haben vor dem Spiel versucht, uns auf ein defensives Spiel vorzubereiten. Und ich denke, wir haben in der Transition und hinsichtlich der Guards einen sehr guten Job gemacht. Die Defensivleistung, die Einstellung und die Entschlossenheit waren gut und das gilt es fortzusetzen.“
Basketball Löwen Braunschweig vs. Bamberg Baskets 114:88
(26:23 – 36:19 – 19:27 – 33:19)
Basketball Löwen Braunschweig:
- CROCKETT 11
- SCHRÖDER 2
- MITCHELL 17
- Scuka 15 (3 Blocks)
- Velicka 23 (9 Assists, 4 Steals)
- FRU 17 (13 Rebounds)
- Flanigan 15
- NJIE 14
- Kalu
- Schilling
Bamberg Baskets:
- Lofton 17 (4 Assists)
- LOCKE 0
- WATSON 24 (4 Assists)
- Feazell 10
- Tadda 2
- SEGU 7
- Wohlrath 0
- Horvath 5 (8 Rebounds, 2 Blocks)
- Petković 5
- Moller 4
- KRIMMER 4
- STANIĆ 10
Ausblick:
Bevor es in der nächsten Partie in der easyCredit Basketball Bundesliga erneut auswärts zur Sache geht, haben die Bamberg Baskets nun erst einmal ein spielfreies Wochenende vor sich. Die nächste Partie, das Gastspiel in Chemnitz, ist erst am 13. April angesetzt. Tip-Off in der Messe Chemnitz am Palmsonntag ist dann um 15:00 Uhr.